das pellet 2-22

28 erfüllen muss, hat sich Stadlober intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Die schonende Lieferung sowie eine optimale Lagerraumgestaltung beim Endkunden verlangten eine standardisierte, technische Ausstattung, um einen komfortablen und automatischen Betrieb der Heizanlage sicherzustellen. Auf seine Initiative und durch seine intensive Mitarbeit im Normungsausschuss wurden die Logistik- wie auch die Lagerraumnorm auf den Weg gebracht. Aus der Überzeugung heraus, dass Holzpellets ein wichtiger Baustein im Bereich der erneuerbaren Energie sein werden, hat sich Stadlober von Beginn an mit seiner Fachkompetenz in Schulungen und Fachveranstaltungen, auch im Ausland, als Vortragender eingebracht. Seine Expertise sei immer noch gefragt, so Karl. Das alles ist aber nur ein Teil der Lebensgeschichte unseres Pelletpioniers – der andere spielt auf anderen Kontinenten. Der rastlose Globetrotter „Ich bin ein Weltenbummler. Vor dem Geschäft in Österreich hab ich zwei Jahre in Südafrika gearbeitet, als Färbermeister in einer Fabrik für Damenstrumpfhosen (lacht). Ich war in Indien, Afghanistan, Südamerika und Afrika als Autostopper unterwegs.“ Begonnen hat alles mit zarten 19 Jahren. Da ist Karl nach Südafrika ausgewandert. „Mein Vater hat mich schließlich überredet, nach Hause zu kommen. Und Familie ist mir wichtig. Für den Heimweg aber, da hab ich sieben Monate gebraucht!“ Nach zwei Jahren fiel dem Rastlosen daheim wieder die Decke auf den Kopf und es zog ihn nach Südafrika. Diesmal in leitender Funktion ins größte Schuhlager des Landes. „Mein Herz hängt nach wie vor an Afrika, aber ich bin auch ein bewusster Österreicher.“ Weshalb er sich nicht ganz in Südafrika niederließ? „Damals herrschte ja noch die Apartheid. Damit konnte ich nicht leben.“ Rückhalt Familie Einen ständigen Rückhalt bot stets seine Frau Gudrun, ist es Karl noch wichtig zu betonen. Ferner ist es dem Weltenbummler ganz wichtig „dass immer alle zusammenhalten“. Tochter Christine, sie ist Pharmazeutin, und zwei Söhne haben sie. Paul ist Pilot geworden, der ältere, Gernot, lebt von Kindesbeinen an voll im Unternehmen mit. „Der Gernot ist Brennstoffhändler seit dem zweiten Lebensjahr“, lacht Karl. Schon als Kind habe er gern im riesigen Kohlenlager gespielt – sehr zum Leidwesen seiner Mutter! Er maturierte in Wieselburg, studierte an der BOKU Holztechnologie und Management. Seit 2016 führt er das erfolgreiche Familienunternehmen weiter, zu dem auch ein Betrieb in Slowenien zählt. Gernot Stadlober zählt zu Österreichs führenden Logistik- und WarenstromExperten in Österreich. Und Karl kann beruhigt wieder verreisen. Wo es hingeht, möchte ich noch wissen? „Ins südliche Afrika natürlich! Nach Namibia!“✽ Karl Stadlober hat mit der Mitarbeit an wichtigen Normen zu Lagerung und Logistik den Pelletboom erst möglich gemacht. Er ist nach wie vor „brennend interessiert, was sich auf dem Brennstoffmarkt tut", und freut sich, „dass seine Expertise immer noch gefragt ist“. Unsere Pioniere 29 Fotos: beigestellt, AdoebStock Vater und Sohn Gernot führt Stadlober Brennstoffe erfolgreich weiter. Er hat die Leidenschaft von Karl geerbt. Für die Erzeugung von Pellets fällt kein Baum. Pellets werden nämlich ausschließlich aus Hobelspänen, Sägespänen und Hackschnitzeln, Nebenprodukten der Sägeindustrie, hergestellt. Mit 23 Jahren ging's mit dem Motorrad durchs südliche Afrika. Mittlerweile reist Karl „lieber doch mit dem Auto“. für eine lebenswerte Zukunft das pellet

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